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Furera - Verkauf von Boots- und Freizeitzubehör

Positiv und frustfrei war meine Vorbereitung auf die Motorbootprüfung

  • Autorenbild: Furera
    Furera
  • 25. Jan. 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Du hast vor kurzem die Motorbootprüfung absolviert. Was war deine Motivation?

Ich denke, dass ich mich in die Ruhe sowie die Freiheit auf dem See verliebt habe – solange kein Gewitter im Anmarsch ist. Man hat dann die Möglichkeit mit Freunden zu verweilen, sich auszutauschen, sich abzukühlen und seine Batterien wieder aufzuladen.



Alina Simonenko - Kapitänin von Furera. Sie hat das "Frau über Board" eingeführt.


Wie hast du dich auf die Motorbootprüfung vorbereitet?

Grundsätzlich besteht die Motorbootprüfung aus zwei Teilen. Der theoretische und der praktische Teil. Den theoretischen Teil habe ich im August 2021 gemacht. Die Theorieprüfung ist mir leicht gefallen, da gute Hilfsmittel wie z.B. das Lehrmittel von Bootstheorie.ch sowie eine dazugehörige App zur Verfügung stehen. Nach jedem Kapitel im Buch bin ich die dem Kapitel entsprechenden Fragen in der App durchgegangen. Schwierige Fragen habe ich mir markiert und zu einem späteren Zeitpunkt nochmals wiederholt. Sobald ich die Fragen im Griff hatte, habe ich in der App mehrere Male den Prüfungsmodus durchgemacht um mich optimal auf die theoretische Prüfung vorzubereiten.


Auf die praktische Prüfung habe ich mich dann mit einem Bootsschullehrer und seinem Aussenborder vorbereitet. Am Anfang wurde ein kleines Büchlein ausgeteilt, wo alle wichtigen und prüfungsrelevante Themen – Wetterkunde, Pflichtmaterial, Verhaltensweisen, Navigation und Knoten – gelistet sind. Die ersten Fahrstunden hatte ich noch Ende der Saison 2021 und weitere dann im 2022 so, dass ich Anfang Juli 2022 die praktische Prüfung machen konnte.


Wie würdest du Theorieprüfung und Praxisprüfung auf das Jahr (oder mehrere Jahre) verteilen? In meinem Fall habe ich die Theorieprüfung über ein Jahr vor der praktischen Prüfung gemacht und bereits ein paar Fahrstunden im Jahr vor der praktischen Prüfung genommen. Ich wage zu behaupten, dass mir meine Fahrstunden aus dem Vorjahr für die praktische Prüfung nicht sonderlich viel gebracht haben. In meinem idealen Szenario kann die Theorie gut in den Wintermonaten gemacht und anschliessend im März bereits erste praktische Stunden genommen werden. So bleibt der theoretische Teil frisch und genügend Zeit, die praktische Prüfung in einem Jahr durchzuziehen.


Die praktischen Stunden habe ich zu Beginn in einem Intervall von zwei bis drei Wochen gehabt. Dies hat mir immer wieder erlaubt, das Gelernte gut zu verinnerlichen. Weiter ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass man unter verschiedenen Wetterbedingungen das Boot zu manövrieren lernt. Es ging so weit, dass ich während einer Fahrstunde sogar Schneefall hatte! Sobald der Fahrlehrer das Gefühl hat, dass man 100% erreicht, wird man für die Prüfung angemeldet. Vor der Prüfung hatte ich dann drei intensivere Bootsstunden, da diese alle drei Tag stattgefunden haben. Dies erlaubt einem dann, sein Niveau auf 120% zu steigern, so dass man an der Prüfung die 100% abliefern kann.


Was wurde dir in den Praxisstunden hauptsächlich vermittelt?

Geduld – Bootsfahren ist eine Geduldsache. Man muss lernen die Lage vorab einzuschätzen und die Energie von Motor, Wind und Wasser auf das Boot «wirken» lassen. Das ist ein sehr grosser Unterschied zur Autoprüfung, da beim Bootfahren ebendiese Faktoren eine sehr wichtige Rolle spielen. Weiterhin wurde ich regelmässig aber kurz über den theoretischen Teil abgefragt, da dieser auch nachher im privaten Leben als Kapitänin sehr wichtig ist: Wetter, Knoten, Kraftstoff und Motor, Öl, Pflichtmaterial, Belegen und Ablegen vom Schiff. Ich denke, dass ich durch das regelmässige Wiederholen und abgefragt werden Automatismen entwickeln konnte, welche auch später noch sehr wertvoll sein werden.


Gibt es Manöver die von Anfang an gut gelungen sind und dir Sicherheit gegeben haben?

Es gab gewisse Manöver, die mir zuerst sehr gut gelungen sind und dann plötzlich war ich grottenschlecht darin. Mir hat es geholfen zu verstehen, dass sich die Lage jederzeit ändern kann. Zuerst rechnet man mit viel Wind und plötzlich flaut er ab. Oder genau umgekehrt. Es ist jederzeit möglich das Manöver abzubrechen, zu korrigieren oder sogar nochmals neu anzusetzen. Der Experte möchte an der Prüfung sehen, dass Sicherheit vorgeht.


Wie sieht es mit dem Wind aus, sollte man da eher vorsichtig sein?

Der Wind, der Wind, das liebe Kind. Es ist eine Sache für sich. Mich hat der Wind wenig gestört, weil man sich diesen auch gut zu Nutzen machen kann, solange er konstant und mit ein paar Kilometer pro Stunde bläst. Wenn ich mit dem Wind anlege, dann plane ich genügen Abstand zum Steg ein und lasse mich sanft bis an die Pfosten treiben. Von dem her muss man keine Angst vor dem Wind haben, da er einem nützlich sein kann, aber es ist wichtige, diesen weder zu vergessen noch zu unterschätzen.


Der Grosse Tag der Prüfung, wie ist dieser bei dir abgelaufen?

Meiner Meinung nach hatte ich die beste Vorbereitung. Kurz vor der Prüfung, wir hatten eine Stunde vor der Prüfung abgemacht, war ich noch mit meinem Fahrlehrer auf dem See einfahren und habe einmal die wichtigsten Manöver geübt:


- Mann über Bord

- Anlegen 45° Steuerbord, Backbord, Rückwärts und 90°

- Box


Beim Eintreffen im Hafen war Hochbetrieb, so dass der Prüfungssteg besetzt war. Also mussten wir wo anders, an einem eher ungewöhnlichen Steg, anlegen gehen. Ich war schon froh, dass der Fahrlehrer dabei war. Danach hatte ich etwas Zeit für mich, damit ich mich konzentrieren und nochmals sammeln konnte. Dann ging es los. Die Prüfung startete von Land aus, wo man zuerst die allgemeine sowie die lokale Wetterlage bespricht und eine Einschätzung abgibt. Als nächstes wird das Boot unter die Lupe genommen. Man muss dessen Krängung und Gesamtzustand beurteilen. Bevor es ums fahren ging, wurde ich noch gebeten alle Pflichtmaterialien aufzuzählen. Eigentlich alles genau gleich wie bei den Fahrstunden mit meinem Fahrlehrer. Dieser Teil dauerte ca. 15 Minuten. Danach ging es aus dem Hafen heraus auf den See. Als erstes wurde bei mir das «Mann über Bord» geprüft und ich wurde gebeten möglichst schnell meinen Standort zu bestimmen. Während der Weiterfahrt unterhält man sich mit den Prüfungsexperten und es werden auch noch ein paar theoretische Fragen gestellt. Vortrittsregeln auf dem See oder worauf man besonders achten muss.


In welchen Teilen des Sees wart ihr?

Wir sind Richtung Cham gefahren, wo ich zwei Manöver ihm Hafen gemacht habe; 90° Backbord und 45° Rückwärts Steuerbord. Beim Verlassen des Hafens hat mir der Experte noch den «Notaus-Stift» gezogen, und mir gemeldet, dass mein Boot manövrierunfähig ist. Natürlich habe ich ihm dann erklärt, wie man sich in dieser Situation richtig verhält. Danach ging es schon zurück in Richtung Hafen mit einem letzten Manöver. Vorwärts in die Box fahren, wobei mir hier der Wind in die Karten gespielt hat.


Wie hast du deinen Experten erlebt, war er freundlich?

Während der gesamten Prüfung habe ich mich sehr wohl gefühlt, da der freundliche Experte mir ein Gefühl der Sicherheit und Ruhe vermittelt hat. Im Allgemeinen ist man als Schülerin oder Schüler in diesem Moment unter Druck und am Abliefern. Man will alles perfekt machen. Am Ende müssen wir vor allem in der Lage sein, selbstkritisch zu sein und Punkte mit Verbesserungspotenzial zu sehen. Eine grosse Rolle spielt hierbei auch die Erfahrung. Der Experte, wie es scheint, hatte definitiv bereits einiges erlebt.

Wie sieht dein Fazit aus?

Ich bin sehr happy, dass ich die Bootsprüfung gemacht habe. Aber liebsten werde ich diese auf dem Zugersee einsetzen. Ich freue mich schon mit meinen Freunden und Familie rauszufahren und die angeblich schönsten Sonnenuntergänge der Schweiz vom Wasser aus zu geniessen. Da ich es mir nicht erlaubt habe, den Fahrlehrer namentlich zu erwähnen, könnt ihr mich direkt per Mail oder Whatsapp kontaktieren. Ich kann dann gerne mehr erzählen und die Kontaktdaten durchgeben. Im Grossen und Ganzen hatte ich ein sehr positives und frustfreies Lernen. Wenn ich mir was wünschen dürfte: Allen angehenden Kapitäninnen und Kapitänen genauso positive Erfahrungen wie bei mir und bis bald auf dem See!

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